22. April 2024

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Ärztliches Engagement

Hitzeaktionsplan für den Landkreis Ludwigsburg

Hitzeschutz© Adobe Stock / OFC-Pictures

Stuttgart, 23. April 2024. Der Landkreis Ludwigsburg hat als erster Landkreis in Baden-Württemberg – mit Beteiligung der Ärzteschaft aus dem Südwesten – einen Hitzeaktionsplan (HAP) mit konkreten Schutzmaßnahmen erstellt. Der Plan soll gezielt dabei helfen, dass sich der Landkreis in Zeiten des Klimawandels gut auf die heißen Temperaturen einstellen und Bürgerinnen und Bürger – hier gerade auch die sogenannten vulnerablen Personengruppen – bestmöglich vor Hitze schützen kann. Kürzlich wurde der Hitzeaktionsplan von den Beteiligten vor Ort vorgestellt und bekam große öffentliche Aufmerksamkeit (mehrere Medien berichteten).

Bereits 2022 hatte Dr. Robin Maitra, Vorstandsmitglied und Klimaschutzbeauftragter der Landesärztekammer sowie im Landkreis Ludwigsburg tätiger Hausarzt, zusammen mit der Leiterin des Gesundheitsamtes Ludwigsburg Dr. Karlin Stark mit den „Vorarbeiten“ begonnen und den „Runden Tisch Hitzeschutz im Landkreis Ludwigsburg“ ins Leben gerufen. Im Rahmen von insgesamt acht Treffen, die schließlich in die Erstellung des neuen Hitzeaktionsplans für den Landkreis mündeten, wurde die Expertise von Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Bereichen (Patientenversorgung, Pflege, Katastrophenschutz, Krankenkassen, Schulen, Kommunalverwaltung etc.) zu Rate gezogen. Auf diese Weise wurde interdisziplinärer fachlicher Austausch ermöglicht, von dem der fertige Hitzeaktionsplan immens profitiert.

Zu den Kernelementen des Plans gehört unter anderem, dass sich Bürgerinnen und Bürger auf der Internetseite des Landratsamts umfangreich und eingängig über Hitze – und gesundheitliche Folgen von Hitze – informieren können. So können sie anschließend selbst präventiv in Sachen Hitzeschutz tätig werden und alle notwendigen Schutzmaßnahmen treffen. Auch gibt es eine sogenannte Cool-Map, die von Bürgerinnen und Bürgern mitgestaltet werden kann: Über ein Erfassungstool können kühle Orte im Landkreis erfasst und bekanntgemacht und beispielsweise auch die Positionen von Trinkbrunnen kenntlich gemacht werden. Zudem wurde mit Erstellung des Hitzeaktionsplans eine Alarmierungskette definiert: Einrichtungen, die Umgang mit besonders gefährdeten Personengruppen haben, erhalten auf diese Weise eine E-Mail, die über gesundheitsrelevante Hitzeperioden informiert.

Das Landratsamt Ludwigsburg hält im Internet viele weitere Informationen zum Hitzeaktionsplan bereit.

Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) hatte sich bereits 2020 intensiv mit dem Hitzeschutz in Kommunen befasst und beschlossen, eine flächendeckende Erstellung von Hitzeaktionsplänen in Kommunen voranzutreiben. Das Beispiel aus dem Landkreis Ludwigsburg zeigt, dass die Südwest-Ärzteschaft bei diesem Vorhaben in den Regionen Baden-Württembergs tatkräftig unterstützt. Die Landesärztekammer ist auch anderweitig in Sachen Hitzeschutz sehr aktiv und bringt sich immer wieder – beispielsweise durch Bürgeraufklärung oder durch öffentlichkeitswirksame Aktionen – in die Gesellschaft ein.