02. Mai 2024

|
Jobperspektiven

„Abwanderung ins Ausland“ als Interviewthema

Landesärztekammer-Präsident Dr. Wolfang Miller© Landesärztekammer Baden-WürttembergDr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg

Stuttgart, 3. Mai 2024. Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, hat sich im Rahmen eines Radiointerviews den Fragen des „Südwestrundfunks“ (SWR) zum Thema „ärztliche Abwanderung ins Ausland“ gestellt und dabei eine Situationsbeschreibung geliefert. „Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland sind bei uns und natürlich auch in anderen Ländern geschätzt und hochwillkommen“, sagte Dr. Miller. Eine deutsche Approbation und Facharzt-Anerkennung stehe nach wie vor für sehr hohe fachliche Qualifikation. – Und so hätten junge, in Deutschland ausgebildete Ärztinnen und Ärzten im Ausland eben auch gute Jobperspektiven. „Wir nehmen die, die gehen, schmerzlich wahr, weil eben alle hier in der Versorgung dringend gebraucht werden“, stellte der Kammerpräsident fest.

Laut aktueller Ärztestatistik Baden-Württemberg haben in den vergangenen beiden Jahren (2023 und 2022) jeweils um die 500 Ärztinnen und Ärzte den Südwesten verlassen, um ins Ausland zu gehen – rund zwei Drittel davon mit deutschem Pass. Die meisten davon zieht es in die Schweiz.

Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass sich in den vergangenen beiden Jahren immer um die 500 Kolleginnen und Kollegen mit ausländischem Pass erstmalig bei der Ärztekammer im Südwesten gemeldet hätten, so Dr. Miller weiter. – Viele der in Baden-Württemberg tätigen Ärztinnen und Ärzte kommen unter anderem aus Rumänien, aus Griechenland, aus Syrien und aus der Türkei. Dieser Zuzug bereichere mit seiner Vielfalt das ärztliche Wirken hierzulande und sei zur großen Stütze für die Patientenversorgung geworden.

Auch mögliche Gründe für eine berufliche Auswanderung wie beispielsweise attraktivere Rahmenbedingungen wurden beim Interview thematisiert. Dr. Miller hob hervor, dass es gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sehr wichtig sei, die Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte auch hierzulande wieder attraktiver zu machen. So seien in Deutschland beispielsweise die überbordende Bürokratie und die reformbedürftige Organisation der Versorgungsstrukturen zu großen Problemen geworden. „Da sind andere Länder tatsächlich weiter“, konstatierte Dr. Miller.

Hier geht es direkt zum SWR-Interview.